KARUSSELL MANIFEST

Literaturzeitschriften sind Kaleidoskope unserer Zeit, literarische Salons in Druckerschwärze. Sie kombinieren und komponieren literarische Texte zu einem größeren Bild, sind ein Spiegel von Debatten und Perspektiven, sind Labore und Teilchenbeschleuniger der Textproduktion. Hier können sich Autor*innen versuchen und verwirklichen – niederschwellig auf der Kurzstrecke. Sie können Brücken zwischen Literatur und Bildender Kunst schlagen, sie verweben, verdrehen, neu erfinden, anders denken, ihre Grenzen dekonstruieren, durch die Luft wirbeln und wieder zusammensetzen. Diese Beschreibung trifft – dem Anspruch nach – auf alle Literaturzeitschriften zu, auf diejenigen mit langer Tradition und die neu gegründeten.

1 – Das Karussell steht mittendrin und dreht sich.Das Karussell will Zugänge zu Literatur schaffen. Dabei ist uns ein inklusiver, sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltiger Umgang wichtig. Als Akteur*innen der Kultur und in verschiedenen Kontexten marginalisierte Personen, wissen wir, dass die Zugänge zu Literatur, Kunst und Kultur nicht für jede*n dieselben sind. So ist es uns ein Anliegen Barrierearmut auf allen Ebenen mitzudenken und umzusetzen.

2 – Wir wollen dabei eine offene und transparente Fehlerkultur etablieren und uns stetig weiterentwickeln. Dabei setzen wir auf Austausch, konstruktive Kritik und Vernetzung, sowie sowohl auf Kooperationen mit literarischen Institutionen und Vereinen der Stadt Wuppertal, als auch auf Bundesebene.

3 – Das Projekt richtet sich an Literaturinteressierte und Schreibende, an Menschen, die die Diskurse dieser Zeit verfolgen oder als Beitragende mitgestalten mögen. Als Schnittstelle verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen bietet das Karussell zukünftig eine Plattform für Sichtbarkeit und Austausch diverser Positionen – Im gedruckten Heft und in Veranstaltungen.

4 – Im Karussell sollen Vielfalt und Facettenreichtum von Literatur und ästhetischen Artefakten eine möglichst zugängliche Darstellung erfahren. Stimmen und Positionen, die bisher nicht oder kaum gehört bzw. gelesen werden, sollen explizit angesprochen und zu Beiträgen ermutigt werden.

5 – Wir wollen nicht vorschreiben, was Literatur ist oder kann. Wir wollen zusammen mit den Autor*innen und Leser*innen Sprache(n) (neu) entdecken, in Geschichten eintauchen und experimentieren. Literatur ist zum Spielen da und wir bauen den Jahrmarkt auf. Mit dem Karussell wollen wir über den Tellerrand der sprachlichen und gesellschaftlichen Normen schauen und unser aller Horizont erweitern.

6 – Das Karussell schreibt an gegen das Patriarchat, gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung in jeglicher Form. Wir stellen uns gegen Rassismus, Sexismus, Misogynie, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Ableismus, Hurenstigmata, Kapitalismus und Klassismus und erkennen die unterschied-lichen Intersektionen an.

7 – Wir wollen Traditionslinien, die Gegenwart und Zukunft literarisch verbinden.

Die Karussell-Redaktion



Von den 80er Jahren bis heute

Gegründet wurde KARUSSELL im Tal der Wupper bereits in den 1980er-Jahren von Jo Micovich und Jörg Aufenanger. Die Zeitschrift wartete Ergebnisse von Schreibworkshops und anderen Schriftsteller*innen-Zusammenkünften auf und hatte in ihrer Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Zeit(geist) eine wesentlich politischere Note.

Nach langer Pause erlebte sie seit 2012 unter der Federführung von Friederike Zelesko drei Neuausgaben, initiiert vom Verband deutscher Schriftsteller VS, Bezirk Bergisches Land und der Autorengemeinschaft Literatur im Tal. Diese Ausgaben verdichteten sich wesentlich aufs poetische Reflektieren.

Die Zeitschrift für Literatur versammelte zuletzt „alle literarischen Gattungen: Prosa, Lyrik, Essay, Szene, Aphorismen, jeweils zu einem Thema.“ Zusätzlich wurde ein*e bildend*e Künstler*in pro Ausgabe eingeladen. Verantwortlich für die Redaktion waren in der Wiederauflage ab 2016 Torsten Krug, Dieter Jandt und  Andreas Steffens, und später dann derselbe mit Max Christian Graeff und Thorsten Krämer.

So führt das Karussell heute, im Wuppertal 2024, seine Geschichte der Umdrehungen fort, in der es sich stets aufs Neue fand und erfand und dabei seine eigene Tradition fortschrieb. Schwerpunkte sind Prosa, Lyrik, Essay und Kunst.


Redaktion seit 2024

Anna Bartók

Meieli Borowsky-Islam

Birte Fritsch

Phyllis Quartey

Avan Amir Weis


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